Multimediale Lesung aus dem Tagebuch der Anne Frank am Gymnasium Groß Ilsede (GGI).

Sep. 22, 2021

Darsteller des „Theater in der List“ machen Geschichte für die Schülerinnen und Schüler erlebbar.

An einer ganz besonderen Veranstaltung habe ich vor kurzer Zeit am Gymnasium Groß Ilsede (GGI)/Landkreis Peine teilgenommen. In einer multimedialen Lesung haben Marie-Madeleine Krause und Willi Schlüter vom „Theater in der List“ in Hannover den Schülerinnen und Schülern in einer Doppelstunde Ausschnitte aus dem Tagebuch der Anne Frank vorgetragen.

Ziel der beiden Darsteller war es, den Schülerinnen und Schülern in der Aula des Gymnasiums in Ilsede nicht einfach ausgewählte Textpassage vorzulesen, sondern die Geschichte mithilfe von zeitgenössischen Bild- und Tondokumenten sowie verschiedenen darstellerischen Einlagen besonders erlebbar zu machen. Auf diese Art und Weise haben die beiden es geschafft, die Zuhörerinnen und Zuhörer aus dem zehnten Jahrgang für knapp 90 Minuten gedanklich in die Welt der Anne Frank in der ersten Hälfte der 1940er Jahre zu versetzen und sie so in die Lebenswirklichkeit einer fast Gleichaltrigen zu bringen – einer Gleichaltrigen von vor knapp 80 Jahren.

Das Ansinnen von Marie-Madeleine Krause und Willi Schlüter: die Geschichte auf diese Art und Weise erlebbar machen und aus einer im öffentlichen Diskurs häufig scheinbar anonymen Gruppe („die Juden“ oder „die Flüchtlinge“) Einzelschicksale und Menschen zu machen, die auf einmal sehr viel nahbarer und besser zu verstehen sind.

Ich freue mich sehr, dass ich über den Niedersächsischen Landtag die Gelegenheit hatte, dieses Theaterstück für die Schülerinnen und Schüler zu stiften und die Geschichte für sie so erlebbar zu machen.

Dieses Stück und diese Lesung haben die Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt. Insbesondere vor dem Hintergrund unsäglicher Anne Frank-Vergleiche im Rahmen von Querdenker-Protesten und anderen Kundgebungen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen halte ich es für umso wichtiger, immer wieder an die deutsche Geschichte in der NS-Zeit und die daraus erwachsende Verantwortung zu erinnern. Das ist hier auf besonders anschauliche Art und Weise gelungen.

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