Zu Besuch in der Kindertagesstätte Schatzinsel in Edemissen.

Sep 02, 2021

Gespräch mit Erzieherinnen macht deutlich: Neues Kindertagesstättengesetz (KiTaG) geht in die richtige Richtung, dritte Kraft pro Gruppe ist aber auch dringend erforderlich.

Unterwegs in meinem Wahlkreis bin ich vor kurzer
Zeit in der Kindertagesstätte Schatzinsel in Edemissen, die von der Lebenshilfe Peine-Burgdorf betrieben wird, gewesen

Im Gespräch mit der Leiterin der Kindertagesstätte,
Frau Habersaat, und einigen Erzieherinnen sowie
bei meinem anschließenden Rundgang durch die
Räumlichkeiten und das Außengelände der Kindertagesstätte konnte ich mir einen Eindruck davon machen, mit wie viel Herzblut vor Ort gearbeitet wird
und wie wohl sich auch die vielen Kinder in der KiTa
Schatzinsel fühlen.

Trotzdem gibt es natürlich auch vonseiten der KiTa
Schatzinsel Probleme sowie Anliegen und Erwartungen gegenüber der Politik, die ich mir gerne angehört habe.

Hintergrund meines Besuchs sind insbesondere
auch die neuen Regelungen im Zuge der in der vergangenen Sitzungswoche durch den Niedersächsischen Landtag erfolgten Neugestaltung des Kindertagesstättengesetzes (KiTaG). In dem neuen Gesetz
werden unter anderem Qualitätsstandards an die
Kinderbetreuung geregelt, etwa die erforderliche
Mindestgröße eines Raumes, je nach Anzahl der zu
betreuenden Kinder in einer Gruppe. Zudem wird die
Finanzierung der dritten Betreuungskraft endlich angegangen.

Nach Auskunft der Erzieherinnen sei im Zuge der
Neuregelungen zum Beispiel die Raumgröße gar
nicht so entscheidend, sehr wichtig sei aber die Unterstützung durch eine zusätzliche, dritte Fachkraft.
So erklärten mir die Erzieherinnen, dass es schon
ein Problem sei, wenn eine Erzieherin beispielsweise ein Kind verarzten müsse und daher für einige
Minuten abwesend sei und die andere Fachkraft
dann für mehrere Minuten mit allen Kindern allein
sei. Hier helfe die dritte Kraft pro Gruppe sehr.

Doch auch andere Themen, wie zum Teil immer weiter steigende Erwartungen der Eltern gegenüber den
Kindertagesstätten und berufsbedingt immer länger
werdende Betreuungszeiten für einzelne Kinder bereiten der KiTa nach Auskunft meiner Gesprächspartnerinnen Probleme.

Ich bin den vielen Erzieherinnen und Erziehern in
Niedersachsen dankbar für die wertvolle Arbeit, die
sie leisten und bin froh über die Verbesserungen, die
die Novellierung des KiTaG jetzt mit sich bringt.
Trotzdem müssen wir als Politik unser Ohr immer
sehr genau an den Menschen in der Praxis vor Ort
haben und hören, wenn es Fehlentwicklungen gibt
oder etwas nicht so funktioniert, wie es gedacht ist.
Hier müssen wir auch vonseiten des Gesetzgebers
flexibel sein, gegebenenfalls kurzfristig im Detail
nachzusteuern.

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