Förderschule Lernen muss in ganz Niedersachsen erhalten bleiben!

Feb 02, 2022

Nach wie vor hohe Anmeldezahlen zeigen eindrucksvoll, wie gefragt die Förderschulen Lernen bei Schülern und Eltern sind. Für einige Schüler liegt hier einfach die beste Lernumgebung, nicht an einer Regelschule. Hier muss die Wahlfreiheit erhalten bleiben!

Die Landesregierung und Minister Tonne (SPD) müssen jetzt handeln, um die wichtigen Förderschulen dauerhaft zu erhalten. Dafür müssen auch genug Lehrkräfte ausgebildet werden.

Die Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg, Veronika Koch, Oliver Schatta und ich haben ein Schreiben an den niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne versandt, in dem wir ihn auffordern, in ganz Niedersachsen die Schulform „Förderschule Lernen“ über das Jahr 2028 hinaus zu erhalten. Damit soll es auch nach dem Schuljahr 2022/23 noch möglich sein, Schüler neu aufzunehmen.

Die Inklusion kann ein großer Erfolg sein, gelingt aber nicht immer.

Wir sind der festen Überzeugung, dass die Inklusion eine große Erfolgsgeschichte sein kann und es in vielen Fällen auch ist. Sehr viele Schüler mit Förderbedarf, auch mit Förderbedarf Lernen, schaffen es, an einer Regelschule Anschluss zu finden und eine reguläre Schullaufbahn zu absolvieren, später auch regulär in den Arbeitsmarkt überzutreten. Bei Schülern mit Förderbedarf muss aber, mehr noch, als bei Schülern ohne Förderbedarf, immer der Einzelfall betrachtet und beachtet werden. Im Endeffekt steht das Land in der Verantwortung, für jeden einzelnen Schüler die bestmögliche Lösung und die bestmöglichen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Diese können für viele Schüler an Regelschulen liegen, sie tun es aber nicht für alle Schüler. An dieser Stelle sollte auch den Eltern die Wahlfreiheit zwischen Regelschule und Förderschule gewährt werden.

Für einige Schüler ist die Förderschule Lernen die beste Lernumgebung!

Denn unabhängig von Klassenverkleinerungen oder dem gezielten Einsatz von Förderschullehrkräften oder Sozialarbeitern in Regelschulklassen, die von Schülern mit Förderbedarf besucht werden, liegt für einige Schüler mit Förderbedarf Lernen die beste Lernumgebung einfach in der Förderschule Lernen – auch nach vielfach bestätigter Einschätzung aus der Praxis. Die Förderschulen Lernen in Niedersachsen haben über Jahrzehnte Erfahrungen gesammelt und Kompetenzen aufgebaut, um Schüler mit Förderbedarf bestmöglich zu fördern. Hier kann auch der reguläre Hauptschulabschluss, der im Normalfall nach Klasse neun erworben wird, mit besonderer Unterstützung und nach zehn Jahren erworben werden. Dank intensiver Begleitung bei der Berufsorientierung, hier liegt ein weiterer zentraler Teil der Spezialisierung der Förderschulen Lernen, ist es häufig möglich, den Absolventen einen Platz im Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Wertvolle Strukturen müssen erhalten werden – Bedarf ist da!

Diese Strukturen sind für viele Kinder und Eltern sehr wertvoll und wurden über Jahrzehnte, auch mit viel Mühe und Herzblut durch die Lehrkräfte und die Förderschulen selbst, aufgebaut. Es wäre geradezu töricht, dieses gut funktionierende und gefragte System mutwillig politisch zu zerstören und so alle Kinder in die Regelschulen zu zwingen. Auch die nach wie vor hohen Anmeldezahlen zeigen: Der Bedarf und der Wunsch nach Förderschulen im Bereich Lernen ist nach wie vor hoch.

Unbenommen: Viele Kinder mit Förderbedarf Lernen kommen in Regelschulen gut zurecht und entwickeln sich hier sehr gut. Selbstverständlich müssen Eltern weiterhin die Wahlfreiheit haben, ihr Kind hier anzumelden. Sie müssen aber eben auch wirklich die Wahlfreiheit haben! Das bedeutet, dass sie neben der Option, ihr Kind auf eine Regelschule zu schicken, weiterhin auch die Option haben sollten, ihr Kind auf eine Förderschule zu schicken, damit es dort besonders und ganz individuell gefördert werden kann.

Hierfür ist es notwendig, dass das Land Niedersachsen es ermöglicht, auch über das Schuljahr 2022/23 hinaus neuer Schüler und neue Jahrgänge in den Förderschulen Lernen aufzunehmen und die Schulen unbegrenzt auch über das Jahr 2028 hinaus laufen zu lassen. Hierfür setzen wir uns als CDU-Landtagsabgeordnete des Braunschweiger Landes ein.

Zusätzliche Förderschullehrkräfte müssen ausgebildet werden.

Neben der bloßen Ermöglichung des Weiterbetriebs ist das Land zudem in der Pflicht, auch dafür zu sorgen, in einem ausreichenden Maß Förderschullehrkräfte für alle Förderschwerpunkte auszubilden und der derzeitigen Personalnot entgegenzuwirken. Dies betrifft nicht nur die Förderschulen, sondern auch die Regelschulen, in denen zur Betreuung der Schüler mit Förderbedarf und für eine gelingende Inklusion ja auch Förderschullehrkräfte benötigt werden.

Minister Tonne und die Landesregierung müssen jetzt handeln!

Die Landesregierung und Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) sollten sich der Wirklichkeit stellen: Förderschullehrkräfte werden dringend benötigt – und auch Förderschulen Lernen sind nach wie vor gefragt und nötig. Die Landesregierung und der Minister müssen jetzt handeln, um diese wertvollen und gefragten Strukturen dauerhaft zu erhalten.

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